(Aug. 2016)
Solo-Ausstellung von Alexander Rischer (Aug. 2016)
„In meinen jüngeren Arbeiten zeigt sich mithin der Versuch, auf die sakralen, auratischen, historischen, interessanten, surrealen, fetischisierten Artefakte, Dinge und Objekte, die sich üblicherweise als Stellvertreter, Türöffner, Schwellenhüter, Verführer und Mahner in meinen Fotografien tummeln, zu verzichten. Deren objekthafte Attraktivität kürt sie recht nachvollziehbar zu Motiven. Demgegenüber steht nun eine Unbenennbarkeit, die ich arbeitshypothetisch mit der Idee des blinden Flecks in Verbindung bringe. (…)
Die Schritte führen aus der Spur zunächst in den Sumpf oder ins Gestrüpp: lastend, dunkel und weich nach unten, als zugleich auch licht und dornig-sperrig nach oben, das Vorne ist anfangs in Schwierigkeiten. Und vielleicht geht es dabei also weniger um das, was man sieht – und fotografiert, um zu Ordnungen zu finden, oder um Ordnungen zu entdecken, zu verbildlichen und dabei auch zu behaupten – sondern vielmehr um das Stehen, das sich mit der Zeit zum Einsinken wandelt, den Widerstand des Geästs und Geflechts, das einen am Fortkommen hindert.“
Alexander Rischer (der ganze Text erschien in „Scheue Welten“, Kunstverein Bamberg 2016)