(Nov. 2014)
Tanja Nittka, Larry Lazarus, Alexander Rischer, Katharina Kohl, Micha Mohr, Dirk Meinzer, Anna Steinert, Claus Sautter, Peter Boué, Alexander Raymond, Gabriele Leidloff, Markus Draese und Filmclub.
Konzert von „Cardiophon“ (Alexander Rischer, Frank Lüsing)
Die dritte Veranstaltung der „Kleinen Gesellschaft“ handelte vom menschlichen Gesicht und dem Bild, das wir uns von ihm machen. So stellten nicht wenige Teilnehmer in ihren Arbeiten das Porträt zum Gegenstand vor. Wir zeigten, wie das Herrscherbild, immer auch mediale Inszenierung, auf nahezu verschwindende Gesichter trifft. Ein Selbstporträt konnte geisterhaft erscheinen, während steinerne Gesichter einen religiösen Bezug evozierten. Auch das Okkulte spielte eine Rolle in der Ausstellung, in der reale Gesichter schattenhaft bestrahlt, und gipserne Totenmasken mit Röntgenstrahlen durchleuchtet wurden. Das vermeintlich Antipodische des Gesichts – die Maske – erschien in mehreren Möglichkeiten: neben einigen authentischen afrikanischen Masken gab es Zeichnungen ozeanischer Köpfe und fiktive Neuschöpfungen von hoher Artifizialität. Es zeigte sich die Maske als Korrektiv einer vermuteten Lebensähnlichkeit des individuellen Porträts, aber auch als Schutz und Verhüllung: die Wiederkehr der Hasskappe oder die Maske des Pestarztes. Die Veranstaltung bildete also den kulturhistorischen Zusammenhang des Zeigens und Verbergens ab.