Kleine Gesellschaft

für Kunst und Kultur – Hamburg

KLEINE GESELLSCHAFT


ABGESAGT !!!

Kleine Gesellschaft für Schwarzweiss in der Roten Flora

Liebe Gäste,

Nach weiter sich verdichtenden Gerüchten über Aktivitäten der antizionistischen Linken und anderer antisemitischer Gruppen gegen die Rote Flora um den Jahrestag des 7. Oktobers herum haben wir beschlossen, die Veranstaltung abzusagen.

Wir möchten sie gern zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr nachholen.

Die Entscheidung war bei uns auch nicht einstimmig, am Ende aber eindeutig.

Wir hoffen, wir sehen uns zu einem neuen Termin, vielleicht in 4-6 Wochen.

Mit besten Grüßen,

Die Kleine Gesellschaft

Peter Boué

Micha Mohr

Alexander Rischer

Claus Sautter

ABGESAGT!!!

Nur drei Tage!! Von Montag, den 7 bis Mittwoch, den 9. Oktober 2024 !!!

mit:
Georg Kühn, Alexander Rischer, Birgit Dunkel, Peter Boué, Baldur Burwitz, reproducts, Naho Kawabe, Anna Lena Grau, Rasmus Gerlach, Simone Karl, David Fletcher, Leonid Kharlamov, Katharina Kohl

Eröffnung am Montag, den 7. Oktober um 19 Uhr Konzert ab: 22 Uhr Deutsche Post Punk

Programm am 8. Oktober
20 Uhr reproducts, Filme und Lesung

Programm am 9. Oktober / Finissage:
20 Uhr „¡Que viva México!“ Film von Sergej Eisenstein (1930/31) vertont vom Ensemble Фil‘my

Als „Vorfilm“ die Videoarbeit „Thalamus“ von Burkhard von Harder, Musik: Asmus Tietchens, Alice Freshmouth

Rote Flora / Schulterblatt 71 / 20357 Hamburg / Eingang linker Seitenflügel

Die Kleine Gesellschaft begibt sich in die Rote Flora.  Über eine Vermittlung wurde es möglich, dort für eine Ausstellung samt Music Act und Film den dortigen große Halle nutzen zu dürfen, wir danken der Flora und dem Vermittler. Dieser Raum ist eine Höhle und zugleich eine Kapelle der politisch motivierten Narration. Schnell war klar: an diesem komplett fensterlosen Ort mit seinen Graffitis, Zeichnungen und Bildern aller Art von der Grundfarbe Rot kann nur die bislang ausgelassene Kleine Gesellschaft für Schwarzweiß entstehen. Wie immer man es betrachten mag, ist die Rote Flora ein Politikum, und dem will sich die Ausstellung und das Rahmenprogramm nicht entziehen. Aber dieser Strang ist nur einer, denn es geht uns auch darum, den Ort für künstlerische Interventionen zur Disposition zu stellen, Installationen unter außergewöhnlichen Umständen zu ermöglichen und damit den genius loci auch zu konterkarieren – etwa mit einem Hang zu Romantik oder auch der romantischen Ironie, die sich ja selbst hinterfragt. „Wir sind ein Bild aus der Zukunft“, wie dort richtig steht.


Kleine Gesellschaft für Höhere Wesen

(Jul. 2024)

zu Gast in der Galerie Oel-Früh

Zu Gast in der Galerie Oel-Früh, Hamburg Rothenburgsort
Eröffnung: Freitag  12. Juli 2024  19 Uhr
Sound-Performances: Meinzi ab 22 Uhr

geöffnet: Samstag  13. Juli 2024  15 – 19 Uhr, Sonntag  14. Juli 2024  15 -19 Uhr

Finissage: Sonntag  14. Juli 2024  17 Uhr

Mit: Frank Brovira, DukDuk, Alexander Raymond, Dirk Meinzer, Verena Issel, Frank Breker, Micha Mohr, Alexander Rischer, Julia Nolte, Jörg Rode, Meike Staats, Peter Boué, Maria Hobbing, Claus Sautter


Die kleine Gesellschaft lebt unter der Erde und gehört zu den Naturgeistern; sie sind Wesen der Erde, was keineswegs bedeutet, sie stünden in einer gedachten Hierarchie etwa unten.

Solche Art von Hierarchie, die dümmlich eine Art Turm im Sinn hat, der über den Wolken im hiesigen Hilfs-Nichts endet, gibt es in der weiten und weisen, sehr alten und immer neuen Welt der Naturgeister nicht, die sie die Elemente des Weltganzen bewesen. 

Was ist denn bei 246 Metern – einem über Elbtower – im freien Fall sind oben und unten für uns Säcke dann doch klar zu unterscheiden, auch wenn man sich die Schwerkraft zur Freundin gemacht hat und Morrissey von der Hölle aus nach oben zu fallen wähnt.

Dr. Baraducs Foto beweist es: unsere Seele steigt kreiselnd auf wie der Rauch bei der Papstwahl und der sommerlich-abendliche Mückenschwarm, Aufsteigen kennt also kein High and Low, aber die Seele bleibt als Bild doch in uns, wo auch immer wir sind und sein werden und vom Nebenmenschen erinnert. Die liebe Luft denken wir uns auch als emporgezogen, wenn der wilde Wind sie uns nicht gerade – und dann haben wir sie gleich weniger lieb – ungebremst ins Face weht, und haben wir sie nicht in unseren Lungen und mithin in uns, geht es bald unter die Erde mit uns und zugleich nach oben, das alte Wunder. Atmen wir tief ein, dehnen wir uns aus, richten wir uns auf, erden uns, schauen dann gerichtet und gefasst, heben dabei den Kopf in die Waagerechte, und wer möchte: dann nach oben, up to the Sky, up to the Stars, alles findet sich zusammen, eine schöne und tröstliche Wahrheit, und auch ein altes, obgleich kleineres Wunder, das uns allen vertraut ist.  

„Höhere Wesen“, ihr wohl google-mäßig berühmtester Akt, und nun wollen wir uns mal nicht davor drücken und um die Ecke davonstehlen: Ja, sie befahlen Sigmar Polke 1969, inmitten der revoltischen Stimmung, die obere rechte Ecke schwarz zu malen. Er gehorchte unverzüglich. Somit war die obere rechte Ecke (Altnazi-Justizbarkeit, der gefallene Lucifer, Fäulnis) markiert worden, sichtbar und zugleich symbolisch unschädlich gemacht. Ein Segen, doch die rektanguläre vertraute Ordnung mit ihrer Latenz des Abgründigen war damit leider dahin und das Format, künstlerisch wie gesellschaftlich, komplizierter und herausfordernder geworden. Hier haben die Wesen helfen müssen und wollen, der Mensch ist ja vielschichtig und -seitig verstrickt, er sieht nicht klar und fühlt meist nichts. Und mit dem Besen hatte er es ja schon zuvor vermurkst („In die Ecke! Besen, Besen..“) und hat also auch mit den Dingen keinen sicheren Umgang. Sigmars Hand wurde kundig und rasch geführt, und das nicht von oben, sondern aus der Nähe, es geschah bei ihm, neben ihm, mit ihm. Das ist wichtig. 

Das weiß der Beuys wohl schon längst, und es lässt ihm keine Ruhe, er möchte, vielmehr: muss der einen schwarzen Nigredo-Ecke antworten und tut dies im selben Jahr der Mondlandung, gut ausgesucht, in Luzern (Lucia, es werde Licht!), mit acht weißen Albedo-Ecken, einem ganzen Fett-Raum, harmonisch verteilt, vier oben vier unten, und dreht und wendet man das Ganze, ändert sich nichts (das ist die Lösung, Magie!) Mulm, Gram und Nacht weichen, Mitte und Nabel, die Wendeachse der Polarität ist wieder hergestellt (und falls Beuys eher dran war, tut das nichts zur Sache, die Zukunft labt sich ja stets an der Vergangenheit, und der Mond im Eimer bringt ohnehin alles durcheinander). Wer ihm dort assistiert hat, das blieb sein Geheimnis, aber in jener einen, als unräumlich missdeuteten, schwarzen Ecke sind alle Raumdaten der acht weißen Ecken ohnehin längst schon enthalten. Ick bin all dor.

Dr. Murkes Höheres Wesen, das wir verehren, wurzelt in den Jahren davor. Was es ins Spiel bringt ist Murks, aber auch – Verehrung. Nun wollen wir diese doch mal loben, geht es doch oft auch schief: Die Verehrung schafft es, das als das Höhere Empfundene freundlich heranzuwinken. Verehren ist Arbeit an der Verortung von Beziehungskomponenten, sie benötigt einen Ausgangspunkt und ein Gespür für diesen, er muss wohl gefühlt werden, und ein Ziel, nun ist es ihr Begehr, ihrer Natur gemäß, Nähe zu bilden bis hin zur plastisch imaginierten Deckungsgleichheit, zur Einheit, ja zur Verschmelzung zu einem Ganzen. Der Einzug des Höheren in die gemeinsame Wohnung muss ja nicht, wie in der Mystik, durch den allerliebsten Seitenschrein der Seitenwunde erfolgen, also von der Seite, von der aus auch die helfenden Wesen und Geister agieren, sondern man kann sich in der realen Welt einfach verabreden und treffen. 

Auch das kann eine Offenbarung von „Höherem“ und einfach wunderbar sein; das Gespräch mit dem Du, mit dem Nebenmenschen: niemals unterschätzen! 

Die guten Geister und höheren Wesen gesellen sich dann gern und diskret dazu, woher sie auch kommen, aus welcher Ecke, unterstützen feinstofflich und freundlich: die Kleine Gesellschaft.

Alexander Rischer


Galerie Oel-Früh
Marckmannstraße 32 / Hinterhof (barrierefrei)
20539 Hamburg-Rothenburgsort
S2 Rothenburgsort / Bus 3/ 130 / 602 Billhorner Mühlenweg
Oelfrueh.org / inf@oelfrueh.org

Die Galerie Oel-Früh wird gefördert mit Mitteln der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg.
Die Kleine Gesellschaft für Kunst und Kultur, Hamburg besteht 2024 seit 10 Jahren


Kleine Gesellschaft für Weißes Gold

(Jun. 2024)

zu Gast in der Villa Mutzenbecher

Antje Feger / Benjamin F. Stumpf

www.feger-stumpf.com

Eröffnung: Freitag 7. Juni, 2024, 19 Uhr

Öffnungszeiten: Sa.-So. 8.- 9.-Juni, sowie 15.- 16. Juni jeweils von 15-19 Uhr

Villa Mutzenbecher (im Niendorfer Gehege), Bondenwald 110a, 22453 Hamburg

Millionen Seevögel nisten und brüten auf den Chincha Inseln an der Pazifikküste Perus. Der Archipel ist Ausgangspunkt für die künstlerische Recherche von Antje Feger und Benjamin F. Stumpf über dessen Kolonialgeschichte und die transatlantischen Handelsbeziehungen der Stadt Hamburg.

Guano, das weiße Gold der Pazifikküste, wurde als Dünger in die ganze Welt exportiert und war im 19. Jahrhundert ein globales Versprechen des Wohlstands. Im Zuge der stark voranschreitenden Industrialisierung wurden die Chincha Inseln auch zu einem Schauplatz für unmenschliche chinesische Zwangsarbeit, sowie die Ausbeutung indigener Niedriglöhner.

1806 brachte Alexander von Humboldt die ersten Guano- Proben mit nach Europa. Später entstand daraus der sogenannte Guano Trade, welcher das Guano über den Globus verteilte.

Um 1861 importierte auch das Hamburger Handelshaus J.D. Mutzenbecher und Söhne Peru-Guano nach Deutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen. Sie gingen als die Guanoritter in die Geschichte ein und zählten zu den reichsten Familien der Hansestadt mit Niederlassungen in Hamburg, Emmerich und Antwerpen. Allein 1870 wurden 520.000 Tonnen Peru-Guano nach Deutschland eingeführt.

In der Ausstellung „Kleine Gesellschaft für Weißes Gold“ wird ein Dialog zwischen den Kunstwerken und den Räumen der Villa Mutzenbecher geschaffen. Die ortsspezifischen und raumgreifenden Installationen werden mit diversen Materialien und Medien wie Fotografie, Klang und Licht umgesetzt. Es entstehen Erfahrungsräume, in denen die Besucher über das Werk hinaus in fragmentarische Erzählstränge eintauchen können.

Installations-Foto: Kerstin Behrendt
Installations-Foto: Kerstin Behrendt
Installations-Foto: Kerstin Behrendt

Die Ausstellung Kleine Gesellschaft für Weißes Gold in der Villa Mutzenbecher wurde mit Mitteln der Behörde für Kultur und Medien, Hamburg unterstützt.

Herzlichen Dank an WERTE erleben e.V., unseren Gastgeber in der Villa Mutzenbecher.

Die künstlerische Arbeit an der Vorbereitung des Projekts „Kleine Gesellschaft für Weißes Gold“ von Antje Feger und Benjamin F. Stumpf wurde im Rahmen der Artist in Residence des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein gefördert und freundlich unterstützt vom SynVest German RealEstate Fund.


Kleine Gesellschaft für UNTIEFE

Die Kleine Gesellschaft zu Gast in der Frise

Vom 3.11. – 5.11. 2023

Frise Künstler*innenhaus, Arnoldstr. 26 22765 Hamburg

Mit Asana Fujikawa, Anna Lena Grau, David Fletcher

asanafujikawa.com
davidfletcher.org.uk
www.annalenagrau.com

Untiefe, ein Januswort.

Im nautischen, naturwissenschaftlichen Sinn meint es flache, gefährliche, weil nicht schiffbare Gewässer, die Gefahr des Strandens.

Im übertragenen psychologischen Zusammenhang ist mit Untiefe oft etwas Abgründiges oder unergründliches gemeint. Unterbewusstsein, Untiefen der Seele.

Das Wort Untiefen birgt eher Fragen als Antworten, das mag manchen beunruhigen, doch die Kunst lebt davon.

Schon Brecht hat gesagt, ein gutes Stück brauche viele Untiefen, undurchsichtige Stellen. Mit Untiefe ist hier auch die Möglichkeit des Strandens der Narrationsebene als Klischee gemeint. Hintergründiges lauert unter der Oberfläche. So kann es zu einem unmittelbaren Kurzschluss im Nervensystem kommen, einem Blitz, der neue Erfahrungsbereiche beleuchtet.

Kuratiert von Micha Mohr und Franziska Opel


Kleine Gesellschaft für das Innerste nach Aussen III

(Jul. 2023)

zu Gast im Oel-Früh

Wir laden ein zur Kleinen Gesellschaft für das Innerste nach Aussen Teil III

Chika Aruga I Josephin Böttger I Emma Wilson I kuratiert von Peter Boué

Eröffnung:  Freitag, 28. Juli 19h

Performance von Emma Wilson 20:30h

Ausstellung: bis 12. August 

Öffnungszeiten: 

Sa 29. Juli 15-19h

So 30. Juli 15-19h

Sa 05. August 15-19h

So 06. August 15-19h

sowie nach Vereinbarung

Finissage: Samstag, 12. August 15-19h

Galerie Oel-Früh I Marckmannstraße 32 I 20539 Hamburg

Die Ausstellungsreihe KLEINE GESELLSCHAFT FÜR DAS INNERSTE NACH AUSSEN ist zu verstehen als eine Präsentationsform künstlerischer Arbeiten, die mit einer gewissen Direktheit ihre Idee umsetzen.„Das Innerste nach außen gedreht“ bedeutet hier eine Unmittelbarkeit des Ausdrucks, teils mit reduzierten Formen, doch nicht zwangsläufig. Denn alles Äussere kann auch nach innen gewendet werden. Das geht nicht ohne eine gewisse Radikalität oder Zuspitzung ab, hat aber mit Simplizität der Aussage nichts zu tun. Man wird sehen, in welchem Maße die Bildersprachen der einzelnen Künstlerinnen und Künstler sich ergänzen oder aufeinander prallen. Es handelt sich um drei Ausstellungen nacheinander, auf acht Wochen verteilt. 

Chika Aruga (*1975,lebt und arbeitet in Hamburg)

Orphisch und ständig zwischen Nähe und Ferne oszillierend bewegen sich ihre Bilder; sie sind in Schichten aufgebaut, flüssig und grafisch gleichzeitig geben sie ein Bild von der Welt.

Josephin Böttger ( *1965, lebt und arbeitet in Hamburg)

Sie zeigt in ihren gegenwärtigen wie futuristisch anmutenden Filmen die Triebkräfte der Zerstörung wie des Wiederaufbaus, mit konsequenten Bildern und durch Projektionen an ungewöhnlichen Orten. https://Josephinboettger.com

 Emma Wilson (*1993, lebt und arbeitet in Hamburg)

ist eine Künstlerin, die zwischen Lecture Performance und animierten Bild agiert. Ihre Projekte sind sowohl collagierte Sprache und eine Art fiktive Wissenschaft, die in der Lage ist, vom Objekt her zu argumentieren. https://emmawilson.info


Kleine Gesellschaft für das Innerste nach Aussen II

(Jul. 2023)

zu Gast im Oel-Früh

Wir laden ein zur Kleinen Gesellschaft für das Innerste nach Aussen – Teil 2

Eröffnung am Freitag, 7. Juli 2023 um 19 Uhr

Ausstellung vom 8. 7.-22..7. 2023

Finissage Samstag, 22. Juli ab 15 Uhr

Mit Albrecht Hausotter, Tanja Hehmann und Hassan Sheidaei.

Ort: Galerie Oel-Früh

Marckmannstraße 32 / Hinterhof (barrierefrei)

20539 Hamburg Rothenburgsort

S21 Rothenburgsort / Bus 3, 130, 602 Billhorner Mühlenweg


Kleine Gesellschaft für das Innerste nach Aussen I

(Jun. 2023)

zu Gast im Oel-Früh

Wir laden ein zur Kleinen Gesellschaft für das Innerste nach Außen – Teil 1

Eröffnung am Freitag, 16. Juni um 19 Uhr

Ausstellung vom 17. 6.-1.7. 2023

Finissage Samstag, 1. Juli ab 15 Uhr

Mit Pachet Fulmen, Finn Kistner, Anik Lazar und Tillmann Terbuyken.

Es handelt sich um drei Ausstellungen nacheinander, auf acht Wochen verteilt.  

Ort: Galerie Oel-Früh

Marckmannstraße 32 / Hinterhof (barrierefrei)

20539 Hamburg Rothenburgsort

S21 Rothenburgsort / Bus 3, 130, 602 Billhorner Mühlenweg


Kleine Gesellschaft für Hören und Sehen II

(Mai. 2023)

zu Gast in der Villa Mutzenbecher

Villa Mutzenbecher im Niendorfer Gehege

ORT: Villa Mutzenbecher, Bondenwald 110a 22453 Hamburg ( Siehe Anfahrtsskizze unten)

Eröffnung Freitag, den 26. 05. 2023 ab 19 Uhr

Geöffnet am: 27.- 29. Mai 2023 (Pfingsten) von 15:00-20:00 Uhr, am 03. u. 04. Juni 2023 von 15:00-20:00 Uhr, sowie am 10. -11. Juni 2023 15:00- 20:00 Uhr

Live-Konzerte an folgenden Tagen:

Vernissage: Freitag, den 26. Mai ab 20:30 Uhr : Tom Fleischhauer und Georg Kühn.

Sonntag, den 04. Juni ab 17:00 Uhr: Knott Hoff Show (Nils Knott und John Carl Hoffmann)

Samstag, den 10. Juni ab 17:00 Uhr: Krischa Weber und Andy Giorbino

Beteiligte Künstler:

Nir Alon, Tom Fleischhauer aka Alice Freshmouth, Andy Giorbino,

Simon Hehemann, Andrey Klassen, Nils Knott, Jan Köchermann,

KROKO (Jutta Konjer und Manfred Kroboth), Georg Kühn, Udo Noll,

Wolfgang Oelze, Lawrence Power, Krischa Weber.


Die Realität sieht anders aus als die Wirklichkeit.“ meinte einst Bundestrainer Berti Vogts; aber hört sie sich auch anders an?

Dieser und anderen existentiellen Fragen wollen wir nachgehen in der Kleinen Gesellschaft für Hören und Sehen zweiter Teil, zu der uns der Verein Werte erleben.ev in die Villa Mutzenbecher eingeladen hat und mit der wir die Gastspiele der Kleinen Gesellschaft an für uns neuen Schauplätzen ins Jahr 2023 hinein fortsetzen.

Hören und sehen sind uns trotz allem noch nicht vergangen. Im Gegenteil: Leise Zwischentöne wahrzunehmen und das vor der Hand liegende zu befragen, war nie wichtiger als heute.

Denn wer weiß schon, wie lange wir noch die Muße dazu haben? Naturgemäß ist das Thema zu weitläufig, um es in einer Kleinen Gesellschaft auch nur annähernd angemessen zu verhandeln, daher widmen wir ihm jetzt Folge 2, und hoffentlich zu späteren Zeiten noch weitere.

Wie immer ist unsere Auswahl streng subjektiv und im vollen Bewusstsein getroffen, nur kleine Ausschnitte aus dem breiten Spektrum Hamburger und Berliner Kunstschaffens zu bieten.

Dafür werden uns die interessanten Räume der Villa Mutzenbecher mitten im Niendorfer Gehege Gelegenheit geben, Euch ein möglichst vielschichtiges Programm klang-bildlicher Arbeiten – Objekte, Malerei, Installation, Video, Fotografie, Scherenschnitt, Klanginstallationen – zu präsentieren.

Dazu wird es drei Live Konzerte geben: zur Eröffnung am Freitag, den 26. 05. 2023 um 21 Uhr: Georg Kühn und Tom Fleischhauer, am Sonntag, den 04.06.2023 um 17 Uhr die Knott-Hoff Show mit Nils Knott und John Carl Hoffmann und zur Finissage am Samstag, den 10 Juni 2023 um 17 Uhr Krischa Weber und Andy Giorbino

Links zu den beteiligten Künstlern:

Nir Alon:
http://www.nir-alon.com

Tom Fleischhauer aka Alice Freshmouth:
https://alicefreshmouth.bandcamp.com

Andy Giorbino: 
http://www.giorbino.de

Simon Hehemann: 
https://simonhehemann.de

Andrey Klassen: 
https://www.andreyklassen.com

Nils Knott: 
https://nilsknott.de

Jan Köchermann: 
https://www.koechermann.com

KROKO – Jutta Konjer: 
https://www.juttakonjer.de

Georg Kühn: 
http://raumclip.de

Udo Noll: 
https://aporee.org/maps/

Wolfgang Oelze: 
https://biggerthanlife.de

Lawrence Power: 
https://www.lawrencepower.com

Krischa Weber: 
https://tonarthamburg.com/die-musiker/krischa-weber/

Rückfragen bitte unter: Claus Sautter: 0178 786 000 6


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR GROTTEN UND HÖHLEN

    (Okt. 2022)

    im Westwerk

    Blick in die Ausstellung im Westwerk, Oktober 2022

    FINISSAGE SAMSTAG, 15. OKTOBER 2022  19 Uhr

    7.–16. Oktober 2022  Do/Fr 16–18 Uhr  Sa/So 15–18 Uhr

    Peter Boué, Edward Greiner, Karen Koltermann,  Axel Loytved, 
    Anna Mieves, Wolfgang Oelze, Peter Piller, Sylvie Ringer, 
    Christin Wilcken, Nina Zeljković u. a.

    Malerei, Zeichnung, Fotografie, Film, Skulptur

    Die Höhle ist Zufluchts- und Versammlungsort vor allen anderen und 
    daher die Vorform aller Agoras, aller Kommunikation und aller Kunst. 
    Die Ausstellung verwendet diese Konnotationen der Höhle wie auch deren kleinerer Version, der Grotte. Es geht der Ausstellung sowohl um Bedeutungen der Höhle als auch um spezifische Formen, die diesen originären Innenwelten eigen sind: das Licht und der Raum, der Stein und seine spezifischen Formationen der Hohlformen. Einiges kann sich aber auch davon lösen und andere Wege gehen. So ist der Ort der Vorwelt auch der einer jenseitigen Gegenwelt und kann der Unterwelt gleichen.

     In Zusammenarbeit mit dem hinterconti, wo vom 21. bis 30. Oktober 2022 eine weitere Ausstellung zum Thema stattfindet.

    Die beiden Ausstellungen werden freundlich unterstützt von 
    der Behörde für Kultur und Medien und dem Hamburger Zukunftsstipendium.


  • KLEINE GEDELLSCHAFT FÜR HÖREN UND SEHEN

    (Juni/Juli 2022)

     zu Gast in Künstlerhaus Sootbörn 

    Blick in den Ausstellungsraum im Künstlerhaus Sootbörn, Juli 2022

    Eröffnung 24. Juni 2022 ab 19 Uhr – ab 20 Uhr Live Musik mit Kyle Egret

    Ausstellung 25. 06. – 10. 07. 2022 

    Öffnungszeiten Samstags und Sonntags von 15-19 Uhr

    Finissage Samstag 09. 07. 2022 – ab 17 Uhr Live Musik mit Mark Matthes

    Der Künstlerhaus Sootbörn e.V. hatte uns eingeladen, eine Kleine Gesellschaft für Hören und Sehen in seinen Ausstellungsräumen zu veranstalten

    Wir zeigten mit Anne Dingkuhn, Kyle Egret, Achim Hoops, Daniel Hörner, Mark Matthes und Micha Mohr an Klänge und Tonfolgen erinnernde Malerei, Zeichnung und Collage. Frank Fietzek steuerte einen, manchen vielleicht noch aus den 80er Jahren bekannten, re-enactedten Springbrunnen bei und Vanessa Nica Müller einen nachdenklichen Film von außergewöhnlicher fotografischer und musikalischer Tiefe.

    Kyle Egret bereicherte den Abend mit zwei sehr verschiedenartigen musikalischen Darbietungen (improvisierte Gitarren Loops sowie klassische akustische Gitarre). 

    Das Ganze wurde ergänzt durch die Vorstellung von radio aporee:::maps-sounds oft he world, einer höchst interessanten und ständig wachsenden Internet-Plattform für soundscapes und field recordings, entstanden an tausenden Orten auf dem gesamten Planeten.

    Zur Finissage gaben Mark Matthes und auch noch einmal Kyle Egret je ein Konzert. 

    In dieser Kleinen Gesellschaft wurden Geräusche, Töne und Klänge verhandelt, vertraute wie exotische, natürlich gefundene wie künstlich/künstlerisch erzeugte.

    Wir hatten es mit synästhetischen Modalitäten der Wahrnehmung zu tun, imaginierte Töne waren zu sehen, Farbklänge zu hören. 

    Die Bilder, die wir in diesem Zusammenhang zeigten, waren weniger Abbilder, Erzählungen, Repräsentationen, als eher Schichtungen, Überlagerungen, Collagen.

    Es waren von der Darstellung der Wirklichkeit sich lösende Bildwerke auf dem Weg zu autonomen Geweben, die zu neuen Betrachtungen einluden.

    Doch so wie uns in Soundscapes von ganz konkreten Klängen der Welt das Andere begegnete und assoziativ anregte, konnte uns gerade auch das ganz alltägliche Bild mit der plötzlichen Frage nach Meta-Bedeutungen überraschen.  

    Medial lag der visuelle Schwerpunkt dieser Gesellschaft bei Malerei und Zeichnung, doch auch Film und Fotografie spielten eine gewichtige Rolle. 

    Zu hören waren: Field Recordings, Saiteninstrumente, Geplätscher, Feedbacks, Loops und Stimmen.

    Live Musik: Freitag 24. 06. 2022 ab 20 Uhr mit Kyle Egret und Samstag 09. 07. 2022 ab 17 Uhr mit Mark Matthes, sowie erneut mit Kyle Egret.

    Teilnehmende Künstler*innen:

    • Anne Dingkuhn
    • Kyle Egret
    • Frank Fietzek
    • Achim Hoops
    • Daniel Hörner
    • Mark Matthes
    • Micha Mohr
    • Vanessa Nica Mueller

    Kuratiert von Claus Sautter, Kleine Gesellschaft für Kunst und Kultur, Hamburg

    und Julia Sökeland, blinkvideo media art, Hambur

    www.blinkvideo.de

    Mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg

    Wir danken dem Künstlerhaus Sootbörn für die freundliche Einladung und Unterstützung der Kleinen Gesellschaft für Kunst und Kultur Hamburg

    www.kuenstlerhaus-sootboern.de


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR WEG UND UMWEG

    (Juni/Juli 2021)

    zum zweiten Mal zu Gast im HINTERCONTI
    Drei verschiedene Ausstellungen

    Mit Jürgen Albrecht, Michael Buck, Julia Fuchs, Simon Hehemann, Ralf Jurszo, Jutta Konjer, Naho Kawabe, Till Krause, Axel Loytved, Dirk Meinzer, Micha Mohr, Franziska Nast, Heiko Neumeister, Tanja Nittka, Wolfgang Oelze, Alexander Rischer, Claus Sautter, Daniel Maier-Reimer, Sabine Siegfried, sowie Julia Sökeland, blinkvideo, als Kuratorin mit einem Videoprogramm: mit Vanessa Nica Mueller, Ene-Liis Semper und Markus Vater.

    Die Kleine Gesellschaft für Kunst und Kultur, von 2014 bis 2019 in Barmbek-Süd beheimatet, war froh und dankbar, zum zweiten Mal im HINTERCONTI ein Programm zeigen zu können.

    Dem Titel gemäß ging es in dieser Reihe um den Weg: das meinte die selbst beschrittenen Wege, auch den Lebensweg, den Weg als landschaftliches Motiv. Den Weg, der verbindet oder trennt, den, der von A nach B führt oder ins X, ins Nichts. Auch dies war also Thema: das denkbare und konkrete Gegenteil, nämlich die Unmöglichkeit des Weiterkommens. Zu ergänzen wären noch Hohlwege, die Zeit und steter Gebrauch tief in den Mulm gefurcht haben sowie Holzwege, die bekanntermaßen in die Irre führen; kein schlechtes Ziel indes. Dazu gehören auch die Abwege und das Abseitige. Treppen und Leitern zeugen vom Auf- und Abstieg unserer Schritte. Die Gleise von Abschied und Wiederkehr.

    Auch zu dieser Ausstellungsreihe soll ein Katalog entstehen.

    Motiv und Gegenstand unserer Ausstellungsidee fügte sich im Übrigen aufs Beste mit dem der Spaziergänge des ART OFF Kultursommers. So war diese Kleine Gesellschaft Bestandteil und Vorbote der im Sommer folgenden Projekte der ART OFF Ausstellungsräume.


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR DAS UNVORHERGESEHENE

    (Juli/Aug. 2020)

    im HINTERCONTI
    Fünf verschiedene Ausstellungen

    Mit Peter Boué, Nele Budelmann Veronika Gabel, Anna Gudjónsdottir, Achim Hoops, Georg Kühn, Micha Mohr, Bianca Müllner, Julia Nolte, Lawrence Power, Alexander Rischer, Sylvie Ringer, Claus Sautter, Meike Staats, und Hans Thalgott.

    Als uns vom Hinterconti angeboten wurde, ein Projekt der Kleinen Gesellschaft in Residence durchzuführen, haben wir natürlich begeistert zugesagt.

    Der Titel reflektierte die aktuelle Krisenzeit und den von uns intendierten Tenor des Unterfangens, andere und möglicherweise überraschende Tendenzen im Werk der Beteiligten unter den veränderten Bedingungen der Covid19 Pandemie vorzustellen. Die erzwungene Isolation hatte bei einigen auch fruchtbare Laborbedingungen erzeugt. Wir konnten in durchaus unfertige oder noch im Entstehen begriffene, ergebnisoffene Prozesse hineinsehen. Da wollten wir ein wenig näher hinschauen. Als Menschen, die an Strömen leben, blickten wir so fragend wie gelegentlich ratlos auf Wellen und Strudel und vermuteten als ursächlich tektonische Veränderungen mit ungewissem Ausgang. Viren neigen zu Mutationen, das liegt ihnen im Blut und „alles ändert sich immer“ wusste schon Ben Vautier. Empfindsame Seelen reagieren darauf mit Furcht, andere vielleicht aber auch mit einer Mischung von Neugier und neuem Mut.

    Es erschien ein Ausstellungskatalog, von dem noch einige Exemplare zu haben sind.


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR FINISSAGE: AN INCOMPLETE VIEW OF MY MORAL SENTIMENTS

    (Dez. 2019)

    „Die (Kleine Gesellschaft für) Finissage: An incomplete view of my Moral Sentiments“ in der Kleinen Gesellschaft für Kunst und Kultur ist die letzte Ausstellung am Standort in Barmbek Süd. Die Installation und ihr Titel betrachten den einzigartigen und besonderen architektonischen Raum – sowie die einzigartigen Mieter / Kuratoren des Ortes und ihre Ideen, Konzepte und moralischen Standards, die sie während des fünfjährigen Bestehens der Kleinen Gesellschaft für Kunst und Kultur in der Schubertstraße aufrechterhalten haben. Indem die „Ruinen“ eines kulturellen Ortes und seine „Überbleibsel“ genutzt werden, um dort ein letztes Mal ein kulturelles und künstlerisches Umfeld aufzubauen, rückt die Installation die gegenwärtigen moralischen Empfindungen (wie Adam Smith sie 1759 definierte) in den Fokus. Eine Zeit, in der es weniger wichtig ist, produktiv als vielmehr profitabel zu sein – konfrontiere ich mit meinen persönlichen Gefühlen, die ich angesichts dieses großen Verlusts habe.“
    Nir Alon, Dezember 2019

    (Zur Erklärung: Micha Mohr und Claus Sautter wurden nach dem Verkauf des Hauses vom neuen Eigentümer 2019 sehr unfreundlich aus ihren seit dreißig Jahren angestammten Wohn-und Arbeitsräumen vertrieben. So wurde auch die Kleine Gesellschaft obdachlos.)

    Ab 2020: Die Kleine Gesellschaft besteht weiter – nun erst mal als Wanderzirkus


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR DAS GEKLEBTE LEBEN

    (Okt. 2019)

    Mit Frank Fietzek, David Fletcher, Marc Lüders, Sven Lütgen, Dirk Meinzer, noroomgallery, Karen Koltermann, Jörg Rode, Philipp Schewe, Johannes Speder und Meike Staats.

    Die „Kleine Gesellschaft für das geklebte Leben“ verhandelt die Collage und umzingelt diese, bis man sie nicht mehr wiedererkennt.  Die Ausstellung handelte aber auch vom Leben an sich. Die Sache geriet so zu etwas Fragilem, Unsicherem und vielleicht Beschädigtem. Das im Subtext war unser  Kontext, denn die Materialität der Werke war“ so unterschiedlich wie die Herangehensweise und der Arbeitsansatz der vertretenen Künstlerinnen und Künstler.

    „Das collagierte Bild ist uns nichts anderes als das Überführen von Bedeutungsebenen mit künstlerischen Mitteln, die unvermutet, überraschend und andererseits auch nahezu unsichtbar sein können. Heute ist alles Collage, so könnte man meinen. Die Ausstellung weiß das und bewegt sich deshalb vorzugsweise an den Rändern ihrer technischen Möglichkeiten. In unserer Auswahl lässt sich auf kunstfertig kombinatorische Skulpturen und auf paradox anmutende Tiererscheinungen treffen. Es spielen Höhleneingänge wie bei allem Anfang eine Rolle, und es gibt den Blick in die Zukunft.

    Der Verstand des Menschen wird mit Ohrfeigen geahndet, wie es sich gehört. Denn auf seine Augen kann sich schon gar nicht mehr verlassen werden: Fotografien, die ihren Gegenstand zum Verschwinden gebracht haben und ohnehin keine mehr sind treffen auf vermeintliche Rückstände der Zivilisation, die nie welche waren. Imitation und Vorspiegelung falscher Tatsachen – wir wissen eben schon lange nicht mehr, was wir sehen, aber wollen es hier vorgeführt haben.“  Peter Boué, Text für die Homepage


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR JOCHEN HILTMANN AM FUSS DER HONIGPUMPE VON JOSEPH BEUYS

    (April 2019)

    Fotoserie von Jochen Hiltmann in Neu-Vergrößerungen von Alexander Rischer, 2018

    Anlässlich der Ausstellung erscheint eine Publikation

    Am 2. November 1984 fand im Düsseldorfer Atelier von Joseph Beuys eine Aktion statt, die etwa sechs Stunden dauerte und in deren Verlauf der Künstler den Plan der Honigpumpe zeichnete, ein Modell der Honigpumpe baute und ihre Arbeitsweise erläuterte.

    Hiltmanns Fotografien wurden in der Zeitschrift „Spuren“, in den Ausgaben 9 (Dezember 1984/Januar 1985) und 30/31 (Januar 1989), mit Texten von Joseph Beuys, Hans-Joachim Lenger und Jochen Hiltmann sowie einem Transkript des Gesprächs zwischen Beuys, Hiltmann und Lenger, das während der Aktion entstand, veröffentlicht. Unsere Ausstellung zeigte Re-Prints dieser Serie die Alexander Rischer angefertigt hat und überhaupt waren diese Bilder zum ersten Mal gerahmt an der Wand zu sehen.

    Es entstand anlässlich dieser Ausstellung der Band Jochen Hiltmann “Am Arbeitsplatz der Honigpumpe“ im Materialverlag der Hochschule für bildende Künste, gestaltet von Wigger Bierma. Mit einem einleitenden Text von Alexander Rischer, einem Interview von Alexander Rischer und Gunnar F. Gerlach mit Jochen Hiltmann, sowie Auszügen aus dem Gespräch, das Hiltmann und Lenger mit Joseph Beuys während der Aktion führten.

    ISBN 978-3-944959-5


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR LANDSCHAFTEN 1

    (Nov. 2018)

    Mit Helge Emmaneel, Simon Hehemann, Dieter Maertens, Bianca Müllner, Wolfgang Oelze, Claus Sautter und Knut Sennekamp

    Nach der Kleinen Gesellschaft für Flora und Fauna musste es folgerichtig eine für die Landschaft geben. Also für die Bilder, die sich die Menschen von Anordnungen natürlicher Gegebenheiten machen. Andererseits sind Landschaften auch eine Kategorie künstlerischen Ausdrucks, man denke an das Wort vom „Landschafter“ für einen Maler dieses Genres, das uns besonders interessiert. 

    Die Unterschiedlichkeit in der Herangehensweise der hier vertretenen Künstler und Künstlerinnen trug dem Rechnung, sowohl in ihrer Ausdrucksweise, wie auch durch die Inhalte, die im jeweiligen Landschaftsbild begründet sind. Seien es „Luftbilder“ von Bianca Müllner, die einen Blick aus großer Höhe wiedergeben könnten – oder Bilder der Luft, Helge Emmaneels Wolken, wie sie nicht zuletzt in der Landschaftskunst der Romantik gemalt wurden. Orte mit rätselhaft anmutenden Phänomenen gaben dagegen die Fotografien Wolfgang Oelzes wieder und Knut Sennekamps Doppelbilder führten in stark assoziative Richtungen. Wenn unberührte Landschaft eine Utopie bleibt, ist vom Dystopischen nicht zu schweigen: Dieter Maertens zeigte Kriegslandschaften als Ereignis, während uns Claus Sautters Fotografien an die vernarbten Orte früherer Kriegshandlun-gen führten. Die Mittel der Darstellung waren in dieser Ausstellung weitgehend auf Malerei, Zeichnung und Fotografie beschränkt – Simon Hehemann allerdings zeigte in der Mitte des Raumes eine neue, eigens für diese Ausstellung gefertigte Landschafts-Installation.


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR DIE PORTUGIESISCHE REISE ZU DEN ESPIGUEIROS UND PELOURINHOS

    (Sept. 2018)

    Eine Ausstellung mit Philipp Grassmann,  Alexander Rischer und Hans Thalgott

    Die portugiesische Reise fand im August 2009 statt. Bei einem gemeinsamen Betrachten der drei Bände „Arquitectura popular em Portugal“, die bis 1980 über einen Zeitraum von nahezu dreißig Jahren entstanden waren, wuchs die Idee, zwei besonders signifikante skulpturale Kleinarchitektur-Typen des Landes persönlich aufzusuchen: Die Espigueiros und die Pelourinhos. Bei den Espigueiros handelt es sich um archaische Getreidespeicher aus Stein, die wie auf Säulen gestellte Sarkophage einer alten Kultur anmuten und um den außerhalb des Ortes gelegenen Dreschplatz gruppiert sind. Liegt dieser kahle Dreschplatz auf einer Anhöhe, wie etwa in Soajo, gibt dieses Ensemble ein Bild ab, das einer kleinen Akropolis gleicht. 

    Die Pelourinhos sind nachmittelalterliche Steinpfeiler, rund oder polygonal, auf abgetreppten Sockeln, die ein Tabernakel tragen, offen oder geschlossen, wappen- oder auch kreuzbestückt und bekrönt. 

    Die Beschäftigung mit diesen Objekten und Ordnungen erfolgte mit Zeichnungen, Planskizzen und Fotografien, die nun erstmalig im Zusammenhang in der Kleinen Gesellschaft gezeigt werden.

    Alexander Rischer (verkürzte Version des Homepage-Textes)


  • A CASE OF PLUS – EINE KLEINE GESELLSCHAFT FÜR ALEXANDER RAYMOND

    (März 2018)

    Solo-Ausstellung von Alexander Raymond (März 2018)

    Musik von Desert Sound Machine (Bernhard Hummer und Sebastian Drescher)

    „Was ist der Gegenstand? Man sieht mehr, als man weiß –

    Er ist oft nur unklar zu benennen, gerade in der Verdichtung unterschiedlicher Objekte, in ihrer Kombination, in ihrem Zusammentreffen auf der Bildfläche. Die Bilder sind emotional, sie sind visuell prägnant und sie wirken entgegen ihres oft komplizierten Bildaufbaus nicht konzeptuell, sondern vielmehr tatsächlich gesehen – was zutrifft, denn die gesamte Dingwelt Raymonds ist zuvor erdacht und gebaut worden, die Objekte seiner Bilder gibt es wirklich. (…)

    Je mehr das Bild in diese Fragmente zerfällt, desto schwerer wird das Begreifen der Bilder. Es ist das Gleichzeitige und Paradoxe, das Überblenden von Bedeutungsträgern bis hin zum Tatbestand der Collage was – wie bei Gedichten – zu einem offenen Feld der Interpretation führt. Die Objekte und Gesichter – als Kippbilder des Gegensätzlichen unbelebt und belebt zugleich – sind Stellvertreter des Abwesenden. Sie verweisen auf das Leben und seine Magie und sind damit nichts anderes als die Darstellung der uns drängenden Geister.“  Peter Boué (vollständiger Text in der Publikation)


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR MÖBEL UND ANDERE HINDERNISSE

    (Sept. 2017)

    Mit Simon Hehemann, Daniel Hörner, Alexander Klenz, Lawrence Power, Stephan Vogel und Christoph Wüstenhagen

    …es geht darum, das zu fixieren (in einer adäquaten Form), was man findet beim Malen, was man ertastet, was kurz aufblinkt. Es geht um den Versuch, das was in den Lücken liegt, was zwischen den Dingen schlummert und nur manchmal zum Vorschein kommt, festzuhalten und in eine Form zu geben. Diese Dinge, die da erscheinen, die man herauslöst, sind Hinweise auf die Architektur der Welt (Wahnsinn) und man versucht sie zu beschreiben, bevor sie sich in Kälte verwandeln und wieder im Schatten der großen Unaussprechlichkeit verschwinden. (…)

    Dieses Hinterfragen als Werkzeug zur Orientierung hat vielleicht auch mit der Angst zu tun, eben doch etwas Zweckhaftes zu erschaffen, aus Versehen. Etwas, das zu einfach ist, zu fertig. Zu fertig im Sinne von „zu grafisch“, „zu illustratorisch“ oder so. Etwas, das zu klar ist, zu vertraut, kann kein Erkennen ermöglichen. Die tollste Erkenntnis verbirgt sich vielleicht in etwas, das man eher fühlt als das, was man versteht. Kunst sollte nichts sein, was man versteht.“

    Christoph Wüstenhagen (gekürzter Text für die Homepage)


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR PROFANE RELIQUIEN

    (Feb. 2017)

    KLASSE TYPOGRAFIE HfBK HAMBURG, PROF. WIGGER BIERMA

    Mit Manos Dimitrakis, Christoph David Drange, Alice Dobersalske, Julia Maiquez Esterlich, Elburuz Fidan, Julia Haugeneder, Prarita Hongyont, Denis Kudrjasov, Atefa Omar, Maximilian Scholl, Maximiliane Schmid, Nino Svireli, Tobias Textor, Dodo Voelkel und Antonia Zielinski

    „Die Ausstellung „Kleine Gesellschaft für profane Reliquien“ und das vorliegende Buch sind das Ergebnis eines Projekts der Klasse Typografie der Hochschule für bildende Künste Hamburg. „Was haben Reliquien mit Typografie zu tun?“, könnte man fragen. So wie die Meister des Gebiets es beschrieben haben in ihren Fachbüchern, ist die Typografie mittlerweile selbst eine Reliquie geworden. Eine etwas zynische Antwort vielleicht – auch der Begriff Reliquie wird so eher in ihre übertragene denunzierende Bedeutung gedreht: etwas von früher im abwertenden Sinne gedacht, etwas das jetzt als abergläubisch und unsinnig behauptet wird.

    Eine Reliquie ist ein Überbleibsel, ein Gegenstand religiöser Verehrung, insbesondere ein Körperteil oder Teil des persönlichen Besitzes eines Heiligen. Klar, wenn heute mit Studierenden die Reliquie in einer Ausstellung thematisiert wird, hat man keinen Zugriff auf Körperteile von tatsächlichen Heiligen. Man muss das Phänomen also im erweiterten Sinne definieren, und damit auch den Begriff des Heiligen. (…)

    Wigger Bierma (vollständiger Text in der Publikation)


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR ABSTRAKTE 1

    (Okt. 2016)

    Birgit Brandis, Dirk Meinzer und Benjamin Metzger

    Musik: „Explosionszeichnung“ vom Gitarrenorchester Gilbert Couché, Uraufführung

    Wir zeigten hier Arbeiten von drei Künstler*innen aus Hamburg, die sich in sehr unterschiedlicher Weise eine abstrakte Formensprache in der Malerei zu eigen gemacht haben. Dirk Meinzers und Benjamin Metzgers Bilder sind von ruhiger Oberfläche mit stark reduktionistischer Tendenz. Metzger bedient sich innerhalb der monochromen Fläche eines doppelten Rahmens oder Randes, der – chromatisch eingebunden oder farblich stark abweichend, aber immer unterschiedlich – auf das Ereignis des Bildes hinweist. Meinzer verfährt ebenso mit der monochromen Ebene, oft auf leichten Holztafeln, und ergänzt diese mit einer an Überblendung erinnernde Collage aus Papierstreifen und Materialien tierischen Ursprungs. Birgit Brandis dagegen ist eindeutig expressiv mit den hartkantigen und dennoch teils ornamentalen Sgraffitos und den großen, mit Schnitten versehenen MDF- Farbtafeln, die roh wirken und dabei doch filigran.


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR DEN BLINDEN FLECK

    (Aug. 2016)

    Solo-Ausstellung von Alexander Rischer (Aug. 2016)

    „In meinen jüngeren Arbeiten zeigt sich mithin der Versuch, auf die sakralen, auratischen, historischen, interessanten, surrealen, fetischisierten Artefakte, Dinge und Objekte, die sich üblicherweise als Stellvertreter, Türöffner, Schwellenhüter, Verführer und Mahner in meinen Fotografien tummeln, zu verzichten. Deren objekthafte Attraktivität kürt sie recht nachvollziehbar zu Motiven. Demgegenüber steht nun eine Unbenennbarkeit, die ich arbeitshypothetisch mit der Idee des blinden Flecks in Verbindung bringe. (…)

    Die Schritte führen aus der Spur zunächst in den Sumpf oder ins Gestrüpp: lastend, dunkel und weich nach unten, als zugleich auch licht und dornig-sperrig nach oben, das Vorne ist anfangs in Schwierigkeiten. Und vielleicht geht es dabei also weniger um das, was man sieht – und fotografiert, um zu Ordnungen zu finden, oder um Ordnungen zu entdecken, zu verbildlichen und dabei auch zu behaupten – sondern vielmehr um das Stehen, das sich mit der Zeit zum Einsinken wandelt, den Widerstand des Geästs und Geflechts, das einen am Fortkommen hindert.“

    Alexander Rischer (der ganze Text erschien in „Scheue Welten“, Kunstverein Bamberg 2016)


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR HELLDUNKEL

    (Feb. 2016)

    Mit Achim Hoops, Heiner Blumenthal, Henrik Hold, Jürgen Albrecht, Nir Alon, Peter Boué, Ralf Jurszo und Veronika Gabel.

    Die Ausstellung hielt sich nur wenig mit den klassischen Motiven der Chiaroscuro- oder Helldunkelmalerei auf, also dem gezielten Einsetzen des Lichtes, wie wir es in der Tradition von Rembrandt oder Caravaggio kennen. Die Ausstellung wollte das Helldunkel beim Begriff selbst nehmen, ohne deren Herkunft in der Malerei zu verleugnen und ihn erweitern, um unsere Anschauung der Dinge, das Helle und das Dunkle, zu bewerten und dabei existenziell und exemplarisch zu verfahren. Auf begrenztem Raum mit acht VertreterInnen künstlerischer Disziplinen wie Malerei, Zeichnung oder Skulptur – versuchten wir so, eine breite Fächerung dessen zu zeigen, was „Hell-Dunkel“ heute sein kann.

    Es begann zumindest folgerichtig mit dem Einbruch des Lichtes in einer Höhle – und damit, sich an dunklere Orte zu gewöhnen. Ein innerer Zusammenhang über das Räumliche war in mehreren Arbeiten zu erkennen – Ein- und Ausgänge, Häuserfluchten und stark verschattete Innenräume als wiederkehrende Motive. In anderen Arbeiten war das Helle vom Schwarz umlagert oder es war das Licht selbst, das den Raum in zufälligen Intervallen beleuchtete.


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR VENUS

    (Okt. 2015)

    Eine Solo-Ausstellung von Franziska Opel

    Mit Musik von „Porzellan“ (Francis Cazal) und der Pianistin Salome Jijeishvili

    „Die Kleine Gesellschaft für Kunst und Kultur befindet sich zu ebener Erde in einem ehemaligen Ladenlokal, welches seit vielen Jahren zu Wohnzwecken genutzt wird und seit dem Frühjahr 2014 auch als temporärer Ausstellungsraum. Ein großes Schaufenster weist noch auf die frühere Nutzung hin. Und genau dieses hat Franziska Opel jetzt für ihre erste Einzelausstellung zu einer Art Membran zwischen Innen und Außen, White Cube und Trottoir umfunktioniert. (…)

    So generiert Franziska Opel regelmäßig Bedeutungen, die über die reine Inhaltlichkeit der verwendeten Textbotschaften weit hinausgehen. Durch die den Betrachter visuell für sich einnehmende skulpturale oder installative Umsetzung eröffnet Opel neue, über das reine Textverständnis hinausweisende Bedeutungsebenen. Schrift fungiert hier also längst nicht nur als sprachliches, sondern auch und gerade als starkes visuelles Zeichen. Die skulpturale Umsetzung wird insofern zum Verstärker des semantischen Inhalts. Darüber hinaus untersucht und hinterfragt Franziska Opel aber, gerade in den neueren Arbeiten, auch alle möglichen anderen Formen der nonverbalen Kommunikation, etwa die Wirkung menschlicher Gesten, den Symbolgehalt von Flaggen, Spielkarten oder heraldischen Zeichen. Zum Gegenstand ihrer visuell reizvollen, aber gleichzeitig kritisch unterlegten Untersuchungen werden dabei nicht zuletzt alle möglichen Formen der männlichen Weltaneignung und Selbstvergewisserung, sei es durch das Abstecken von Territorien, das Aufstellen von Spielregeln oder den voyeuristisch-kontrollierenden Blick auf den weiblichen Körper wie etwa den eines „HARD WORKING GIRLS“ namens Venus.“

    Textausschnitt Nicole Büsing & Heiko Klaas (der gesamte Text ist in der Publikation Franziska Opel Kleine Gesellschaft für Venus veröffentlicht)


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR FLORA UND FAUNA

    (April 2015)

    Wilfried Bauer, Max Baur, AC Baur, Tanja Bächlein/Arne Bunk, Bob Braine und Galerie für Landschaftskunst, Markus Draese, Ralf Jurszo, Karen Koltermann, Corinna Korth, Micha Mohr, Erdmute Prautzsch, Claus Sautter, Knik e.V. und Filmclub

    Die erste Veranstaltung der „Kleinen Gesellschaft“ im Jahr 2015 handelte von „Flora und Fauna“ als den uns benachbarten Lebenswelten.

    Wie bei der Kleinen Gesellschaft nicht anders zu erwarten, wurde das Thema weiträumig umspielt: Die poetische Wucht der Vergänglichkeit, flüchtige Erscheinungen, die Präparation der Wildnis, Vorschläge zur Renaturisierung der Natur, ein melancholischer Blumenstrauß grau in grau, verführerisches Gift altmeisterlich in Interferenzfarben, die Begegnung von Mensch und Mammut, Di-, -Tri- und Polyhybride, kurvige Abstraktionen, Ligu-Florale Neukreuzungen, Pastorale, Käfer, Medusen und unheimliche Vögel erwarteten die Besucher.


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR E-GITARRE

    (Dez. 2014)

    Fünfzig E-Gitarren, Fünfzig E-Gitarren-Plattencover, dazu „die Gitarre von Jimi Hendrix in Fehmarn“ (Leihgabe Rasmus Gerlach), ein Konzert des Gitarrenorchesters Gilbert Couché (Torsten Kerting, Mathias Wagner, Gerd Nikel, Klaus Sieg) sowie ein Luftgitarrenworkshop unter Anleitung von Alexander Rischer


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR MASKE UND GESICHT

    (Nov. 2014)

    Tanja Nittka, Larry Lazarus, Alexander Rischer, Katharina Kohl, Micha Mohr, Dirk Meinzer, Anna Steinert, Claus Sautter, Peter Boué, Alexander Raymond, Gabriele Leidloff, Markus Draese und Filmclub.

    Konzert von „Cardiophon“ (Alexander Rischer, Frank Lüsing)

    Die dritte Veranstaltung der „Kleinen Gesellschaft“ handelte vom menschlichen Gesicht und dem Bild, das wir uns von ihm machen. So stellten nicht wenige Teilnehmer in ihren Arbeiten das Porträt zum Gegenstand vor. Wir zeigten, wie das Herrscherbild, immer auch mediale Inszenierung, auf nahezu verschwindende Gesichter trifft. Ein Selbstporträt konnte geisterhaft erscheinen, während steinerne Gesichter einen religiösen Bezug evozierten. Auch das Okkulte spielte eine Rolle in der Ausstellung, in der reale Gesichter schattenhaft bestrahlt, und gipserne Totenmasken mit Röntgenstrahlen durchleuchtet wurden. Das vermeintlich Antipodische des Gesichts – die Maske – erschien in mehreren Möglichkeiten: neben einigen authentischen afrikanischen Masken gab es Zeichnungen ozeanischer Köpfe und fiktive Neuschöpfungen von hoher Artifizialität. Es zeigte sich die Maske als Korrektiv einer vermuteten Lebensähnlichkeit des individuellen Porträts, aber auch als Schutz und Verhüllung: die Wiederkehr der Hasskappe oder die Maske des Pestarztes. Die Veranstaltung bildete also den kulturhistorischen Zusammenhang des Zeigens und Verbergens ab.


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR MEER

    (Juli 2014)

    Karen Koltermann, Ralf Jurszo, Manfred Eichhorn, Peter Boué, Jörg Böthling, Wilfried Bauer, Sven Lütgen, Tanja Nittka, Sylvia Henze, Horst Sagunski, Fenna Sophie Richter, Bettina Ulitzka, Fa. C. Mackprang jr., Claus Sautter, Micha Mohr, Filmclub, Sammlung Lazarus, Sammlung Rischer und Sammlung Wiese

    Musik vom „Les Maries“ (Marie-Laure Timmich, Klaus Sieg, Heiko Quistorf)

    Die Kleine Gesellschaft stieg hier in den Urgrund, aus dem wir alle stammen. Daher durfte ein Exponat durchaus 450 Millionen Jahre alt sein, auch wenn seine äußere Form uns nicht mehr viel über die Bedingungen damals zu erzählen vermag. Dafür aber andere: etwa Fotografien, die das Faszinosum der Wellenberge zu erfassen suchen; Bilder, die sich nie gleichen. Wir zeigten Bilder von Wracks, die vom Scheitern des Menschen auf dem Meer erzählen oder auch solche, die tatsächliche oder erfundene Wesen der Tiefsee abbildeten. Seekarten durften nicht fehlen, auch wenn das streng Wissenschaftliche uns hier weniger liegt als das offensiv Romantische. So überwog in dieser Ausstellung das Maritime als Bezug des Menschen zum Meer, auch ein großes Modell eines Schiffes mit

    historisch einzigartiger Geschichte war zu sehen. Überhaupt schien die Ausstellung mehr den Respekt gegenüber der See zu bezeugen. So zeigten wir neben Zeichnungen, Malerei und Fotografie auch Fundstücke und Modelle.


  • KLEINE GESELLSCHAFT FÜR ZEIT

    (April 2014)

    Alexander Rischer, Claus Sautter, Micha Mohr, Bettina Ulitzka, Peter Boué, Helmut Tüxen/Gesa Timm, Gerd Danigel, Larry Lazarus und Christoph Piecha

    Wie sieht gemessene Zeit aus und kann man sie in der Hand halten? Wie bleibt sie stehen oder kann man ihrem Verstreichen wirklich folgen? Was passiert, wenn sie abwesend erscheint? Und welches Holz steht ihr am besten?

    Diesen Fragen konnte man folgen bei der Premiere des neuen Formats und Ausstellungsraumes KLEINE GESELLSCHAFT, die sich hier des Themas „Zeit“ annahm. Materialien, Herkunft und Ideen waren dabei höchst unterschiedlich – sie bewegten sich zwischen Zeichnung und Malerei, von der Fotografie bis zu tatsächlichen Standuhren – und die Ausstellung war dadurch bildhaft anschaulich, metaphorisch und konkret zugleich. Ob es sich bei all dem um Kunst oder Wissenschaft handelte, war hier also nicht die Frage, denn selbstverständlich ging es um beides.